Aus der Serie: Digitaldruck auf Birkensperrholz

Die grafische Qualität von Lichtbildern vermittelt sowohl den Eindruck von, als auch den Anspruch auf Authentizität und Faktizität. Inspiriert durch den Künstler Joseph Kosuth, der sich in seiner Arbeit “One and three Chairs” (1965) mit verschiedenen Erscheinungsformen eines Gegenstandes auseinandersetzt, befragt “Digitaldruck auf Birkensperrholz” Realität(en) und Ist-Zustände vor dem Hintergrund anthropozentrischer Naturvorstellungen. Wodurch unterscheiden sich konventionelle Druckverfahren, Bilderkonsum auf digitalen Endgeräten und der Druck auf ein mit dem Motiv verwandtes Material? Was liegt zwischen Original und Repräsentation? In welchem Zustand ist der Baum ein Baum? Beim Druck der Fotografie einer Birke auf Birkensperrholz teilen Motiv und Trägermaterial einen gemeinsamen Ursprung, sind jedoch beide durch menschlichen Eingriff modifiziert worden: das Holz der Birke ist durch industrielle Verarbeitung zu einer rechteckigen Platte geworden, der Baum hingegen ist durch das Medium Fotografie in eine digitale Sprache übersetzt worden. Die Maserung des Echtholzfurniers verschmilzt mit dem Motiv der gedruckten Naturfotografie, technische Präzision und Zufall führen in Kombination zu unvorhersehbaren Ergebnissen.